StadtZukunft: Visionen und Utopien des Urbanen. Eine räumliche Spurensuche.

Geländeseminar der Freien Universtät Berlin im Fachbereich Geowissenschaften/Stadtgeografie

Über die zukünftige Stadt nachzudenken, kann einen Anlass bieten, über die Bandbreite möglicher Zukunftsbetrachtungen, aber auch die Bedeutung der Zukunftsbetrachtungen selbst, zu reflektieren. Hinter der Zukunftsbetrachtung ‚Vision‘, beispielsweise, verbergen sich Kriterien wie umsetzbare Wünsche, Werte oder auch menschliche Bedürfnisse, die sowohl negativ als auch positiv besetzt sein können. Utopische Zukunftsbetrachtungen hingegen werden meist mit einer Version einer Welt in Verbindung gebracht, die einen ‚besseren‘ Gesellschaftsentwurf beinhalten, aber unter den derzeitigen gesellschaftlichen Verhältnissen als nicht umsetzbar gelten. Die Beschäftigung mit den Begriffen ‚Visionen‘ und ‚Utopien‘ wirft die Fragen nach der Bedeutung des Zukünftigen in der Gegenwart, nach der Möglichkeit des Intervenierens und der Umsetzbarkeit von Wünschen und Ideen für eine bessere Zukunft oder nach der Veränderbarkeit gesellschaftlicher Verhältnisse auf.

Die Teilnehmenden des Geländeseminars werden dazu eingeladen, sich auf eine räumliche Spurensuche im Berliner Stadtraum zu begeben, um Mechanismen der Durchsetzbarkeit bestimmter Ideen, Werte und Ideologien in Vergangenheit und Zukunft zu erkennen und zu verstehen. Historische Spuren, die sich wie selbstverständlich im Stadtraum manifestieren, (Hobrechtplan, Kolonialismus und Stadtplanung unter den Nationalsozialisten) decken die durchgesetzten Vorstellungen, Paradigmen und Ideologien einer damals zukünftigen Gesellschaft auf. Gegenwärtige urbane Leitbilder wie die der kreativen, neoliberalen oder smarten Stadt wie auch zukünftigen Konzeptionen vermitteln im Stadtraum gewisse Werte und hinterlassen einen Fußabdruck, den es zu analysieren gilt. Aber es gibt auch gegenwärtige Zukunftsbetrachtungen jenseits der gängigen Leitbilder? Ziel der Exkursion ist u.a. ein Bild des derzeitigen Status Quo von Berlin aufzuzeigen, Möglichkeitsräume aufzuspüren, in denen Visionen artikuliert, Trends (Crowdfunding, Plattform cooperativismus, Sharing City, Overall Smartness etc.)geschaffen und maßgeblich an Ideen der Zukunft der Städten gearbeitet werden. Eine Beschäftigung mit Zukunftsbetrachtungen (Was ist eine Vision, Utopie, Trend, Megatrends…etc.?) kann auch eine Diskussion über die Form der zukünftigen qualitativen Ausgestaltung von Städten eröffnen. Wie soll Berlin in Zukunft aussehen bzw. sein? Indem verschiedene Vorstellungen und Wünsche einer zukünftigen Stadt gegenübergestellt werden, können urbane Herausforderungen und mögliche Ideen zur zukünftigen Gestaltung herausgearbeitet werden.

Zeitraum: Januar-März 2018

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