Städte wie Berlin unterliegen einem tiefgreifenden ökonomischen, sozialen und politischen Wandel. Städte haben heute im globalisierten Zeitalter neue Funktionen übernommen und wetteifern untereinander um die besten Zukunftsindustrien und um das Anlocken von Humankapital. Die „Stadt“ agiert marktförmig und weniger sozial und ist auf Wachstum ausgerichtet. Diese Entwicklungen bedingen wechselwirksam die Neuordnung des städtischen Arbeitsmarktes. Neue soziale Spaltungen, prekäre und flexible Arbeitsbedingungen sind nur einige der Folgen für viele BerlinerInnen. Zugänge zu einer städtischen Daseinsvorsorge für Menschen am Rande der heutigen Arbeitsgesellschaft werden erschwert und durch ein geschlossenes System eines „urbanen Ambientes“ für Konsum, höherwertige Dienstleistungen und Wohnungen ersetzt. Die Schöneberger Insel und ihre Umgebung spiegeln sozialräumlich diesen Wandel wider. Einst ein kleines Arbeiterviertel mit Mietskasernen und einer Geschichte von Widerstand, entwickeln sich dort parzelliert neue Räume von Innovation und Wissensgenerierung, neue Wohnformen, informelle Arbeitsstrukturen, aber auch Nischen von alternativen Ideen von Wirtschaften. An einzelnen Stationen in Schöneberg wird gezeigt wie historisch gewachsene Raumstrukturen in der heutigen Stadtgesellschaft durch die globalisierte Ökonomie auf vielfältige Weise verändert werden und wie sich das Verhältnis von Arbeit, Lebensbedingungen und Aneignungsprozessen neu formiert.
Datum: | 09.11.2013 |
Treffpunkt: | S 2, S25 Yorckstr. Vor dem Eingang des Gleisdreieckparks |
Zeit: | 14.00 Uhr |
Dauer: | Ca. 2,5-3 Stunden |
Ansprechpersonen |
Christine Scherzinger christine.scherzinger(at)web.de |